Nachhaltiges Handeln ist mehr als Klima- und Ressourcenschutz
Als Unternehmen wollen wir zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen, indem wir sowohl die Umweltauswirkungen aller unserer Geschäftsaktivitäten berücksichtigen als auch unsere soziale Verantwortung in Bezug auf die Lieferkette wahrnehmen.
Der Verhaltenskodex der „Responsible Business Alliance“ spielt dabei eine bedeutende Rolle. Was diese Allianz ist und, was sie bewirkt erklären wir in diesem Artikel.
Brother hat sich verpflichtet, ein verantwortungsbewusstes Unternehmen zu sein, dass ethisch und nachhaltig wirtschaftet. Dies gewährleisten wir durch Richtlinien und Verhaltensregeln, die wir in der Globalen Charta der Brother Gruppe festgehalten haben. Durch die Einhaltung des Verhaltenskodex der Responsible Business Alliance und die Umsetzung sozial verantwortlicher Beschaffung setzen wir uns dafür ein, die Menschenrechte unserer Mitarbeitenden – einschließlich der Beschäftigten in den Fabriken der Gruppe – zu achten und sichere Arbeitsumgebungen zu gewährleisten.
Was ist die „Responsible Business Alliance“?
Die Responsible Business Alliance (nachfolgend kurz RBA) ist eine gemeinnützige Koalition führender Unternehmen, die sich weitreichende Regeln zur Corporate Social Responsibility (CSR) auferlegt haben. Im Vordergrund steht ein verantwortungsvolles Handeln in nachhaltigen und sozialen Fragen.
Sie wurde 2004 als „Electronic Industry Citizenship Coalition“ (EICC), zunächst ausschließlich von Elektronikunternehmen, gegründet. Nach der Öffnung für weitere Branchen (z.B. aus der Automobil- und Raumfahrtindustrie) erfolgte Anfang 2017 die Umbenennung.
Mit derzeit über 600 Mitgliedsunternehmen ist es der weltweit größte Zusammenschluss seiner Art. Die Mitglieder repräsentieren einen Jahresumsatz von über acht Billionen US-Dollar, welcher durch rund 21,5 Millionen Mitarbeitern in mehr als 120 Ländern erbracht wird.
Die RBA finanziert sich weitgehend durch Mitgliedsbeiträge der teilnehmenden Unternehmen und arbeitet nicht gewinnorientiert.
Der Verhaltenskodex des RBA
Das Kernstück bei der RBA ist der Verhaltenskodex, der sogenannte „Code of Conduct“. In diesem sind die Standards festgelegt, die das Wohlergehen von Arbeitnehmern in der gesamten Lieferkette bis zum Kunden sicherstellen sollen. Hand in Hand in einer umweltverträglichen und ethisch sauberen Art und Weise.
Die Verhaltensregeln basieren auf international anerkannten Standards und Erklärungen. Dazu gehören die OECD-Leitsätze (für multinationale Unternehmen), die UN-Leitprinzipien (für Wirtschaft und Menschenrechte), die ILO-Erklärung (über grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit), die ILO-Konventionen sowie die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der UN.
Unternehmen, die sich der RBA anschließen verpflichten sich, auf die gesetzten Ziele hinzuzuarbeiten. Von selbst versteht sich die Absicht, bei allen Aktivitäten in voller Übereinstimmung mit geltenden Gesetzen, Regeln und Vorschriften zu agieren.
Im Rahmen von regelmäßigen Kontrollen sogenannten Audits wird der aktuelle Stand ermittelt und bei Erfüllung sämtlicher Kriterien der Platin-Status vergeben – dies ist derzeit jedoch eher selten der Fall.
Der Kodex selbst wird in Regel in einem Drei-Jahres-Rhythmus angepasst und liegt aktuell in der Version 8.0 vom Januar 2024 vor.
Der Verhaltenskodex selbst ist in mehrere Themenkomplexe unterteilt. Diese finden sowohl im eigenen Unternehmen als, wie bereits erwähnt, zudem auch in der gesamten Lieferkette Anwendung. Die nachfolgenden Beschreibungen geben lediglich einen groben Überblick aller Anforderungen in verkürzter Form wieder.
Die fünf Handlungsfelder
Der Abschnitt „Arbeit“ enthält in wesentlichen Punkten die Einhaltung des Verbots von Zwangs- und Kinderarbeit. Arbeitnehmer dürfen nicht diskriminiert werden und sollen bei gleicher Qualifikation und Aufgabe gleich bezahlt werden.
Der Abschnitt „Gesundheit & Sicherheit“ beschreibt Standards für die Unversehrtheit von Arbeitnehmern, die immer an erster Stelle steht. Dabei sollten Gefahren am Arbeitsplatz auf ein Minimum reduziert werden und stets über mögliche Auswirkungen aufgeklärt werden. Wenn Risiken nicht mit einem annehmbaren Aufwand ausgeräumt werden können, ist eine Schutzausrüstung zu stellen.
Der Abschnitt „Umweltschutz“ stellt klar, dass die Anerkennung der Verantwortung gegenüber der Umwelt ein essenzieller Aspekt in der Produktion ist. Dazu gehört nicht nur die Schonung von natürlichen Ressourcen, sondern auch der auf ein Minimum reduzierte Einsatz von gefährlichen und schädlichen Substanzen. Ähnlich gilt dies auch für den Wasserverbrauch, von Abfällen im Allgemeinen und den Ausstoß von Treibhausgasen.
Der Abschnitt „Ethik“ beschreibt die Gewährleistung eines fairen Wettbewerbs sowie dem gegenseitigen Respekt von geistigem Eigentum. Für sämtliche Formen von Bestechung, Korruption, Erpressung und Unterschlagen gilt eine Null-Toleranz-Politik.
Ein umfassendes und eigens für diesen Zweck installiertes „Management“ muss sicherstellen, dass die Maßgaben aller Handlungsfelder nicht nur intern vermittelt werden, sondern auch an direkte und indirekte Zulieferer nachdrücklich weitergereicht werden.
Die Audits
Dem Verhaltenskodex mit seinen Zielsetzungen folgend werden in regelmäßigen Abständen und für jeden Produktionsstandort separat sogenannte Audits durchgeführt. Diese finden im Rahmen des „Validated Assessment Program“ (kurz VAP) statt.
Dieses überprüft den aktuellen Stand der Umsetzung des Kodex und setzt diesen in eine Bewertungsskala, die bis zu 200 VAP-Punkte reicht.
Die Audits werden nicht von der RBA selbst oder deren Mitgliedsunternehmen, sondern durch zertifizierte Dritte durchgeführt. Weltweit sind dazu nach derzeitigem Stand 17 Unternehmen in der Lage – darunter in Deutschland der TÜV Rheinland sowie der TÜV Süd.
Der Ablauf eines Audits ist immer zweistufig. Man geht davon aus, dass in einer „initialen Bewertung“ zunächst Abweichungen zum Verhaltenskodex „aufgedeckt“ oder ermittelt werden. Diese werden dabei in eine der drei Kategorien eingeordnet: Wesentliche (priority), Größere (major) und kleinere (minor) Mängel.
Jedes Unternehmen hat am geprüften Standort die Möglichkeit, erkannte Mängel innerhalb einer Frist wirksam abzustellen. Erst in einem weiteren Audit wird eine Nachkontrolle durchgeführt und somit dann die Abschluss-Bewertung festgelegt.
In Abhängigkeit vom Ausgang kann im Rahmen der Bewertung ein herausragender RBA-Status vergeben werden. Dieser gilt immer nur für den betrachteten Standort.
Ab 160 Punkten sowie der Behebung aller „wesentlichen“ Mängeln gibt es den „RBA Silver-Status“. Ab 180 erzielter Punkte und der Lösung aller „größeren“ Mängel gibt es den „RBA Gold-Status“.
Die höchste Auszeichnung stellt der „RBA Platinum-Status“ (Platin) dar. Diesen gibt es für eine Abschluss-Bewertung frei von Mängeln und den vollen 200 Punkten.
Im Jahr 2023 ergibt sich nach fast 2.000 Audits ein Mittelwert von rund 176 Punkten und somit dem „Silver-Status“, wenn dann alle dazu nötigen Mängel abgestellt werden konnten.
Ein vergebener Status gilt für 18 Monate nach dem Audit. Anschließend ist eine erneute Bewertung notwendig
Die Bedeutung für Brother
Nicht erst seit dem Beitritt von Brother zur „Responsible Business Alliance“ Anfang 2019 wurden die eigenen Ansprüche am Einklang von Menschen und Natur kontinuierlich weiterentwickelt.
Brother gehört heute zu den wenigen Herstellern, deren Druckersparte für alle wesentlichen Produktionsanlagen den Platin-Status samt der vollen Punktzahl erhalten hat.
Den Anfang machte 2022 das Werk in Vietnam, welches mit einer Punktzahl von 196,5 und dem Gold-Status nur knapp an der Höchstwertung vorbeigeschrammt ist. Durch eine kontinuierliche Weiterentwicklung wurde in einer Nachprüfung im Oktober 2024 die vollständige Einhaltung des Verhaltenskodex nachgewiesen werden – mit der Auszeichnung durch den Platin-Status.
Gleich mit der Höchstwertung ist Brother 2023 bei den Produktionsanlagen in Shenzhen (China) und in den Philippinen eingestiegen. Im April 2024 wurde auch das japanische Werk für Tintendruckköpfe in Hoshizaki mit Platin-Status prämiert.
Quellen
https://global.brother/en/sustainability/csr/initiative
https://sustainability.ext.hp.com/en/support/solutions/articles/35000112462-does-your-company-audit-its-supply-chain-sustainability-performance-
https://www.brother.ch/de-ch/brother/news/2024/rba-platinum-certification
https://www.responsiblebusiness.org/about/members/
https://www.responsiblebusiness.org/media/docs/RBACodeofConduct8.0_German.pdf