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  7. Optimierte Logistik durch präzise Warenkennzeichnung und Identifikationssysteme
Türkisfarbenes Hintergrundbild mit verschiedenen Symbolen, die Logistikprozesse nachstellen. In der Mitte sieht man ein Druckersymbol umrandet von einem Kreis.

Die Bedeutung der industriellen Warenkennzeichnung

Die Bedeutung von Warenkennzeichnung: Effizienzsteigerung in Logistik und Industrie durch präzise Identifikationssysteme

Um Logistikprozesse effektiv und effizient durchführen zu können, müssen immer mehr Daten und Informationen in immer kürzerer Zeit verarbeitet werden. Daher ist es wichtig, dass Material- und Informationsflüsse gut aufeinander abgestimmt sind, damit die richtigen Informationen immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind. Um diese Aufgabe zu bewältigen, werden Identifikations- und Informationssysteme eingesetzt. Sie haben die Aufgabe, Objekte und Informationen effizient zu erfassen, zu verarbeiten und zu verwalten.

Grundkomponente der Identifikationssysteme ist die Warenkennzeichnung in Form von Labels, Codes oder Tags. Durch die Kennzeichnung wird jedes Produkt mit wichtigen Informationen versehen, wie beispielsweise Herkunft, Inhalt, Gewicht, Verfallsdatum und anderen spezifischen Daten, die je nach Branche variieren können. Die Warenkennzeichnung macht die Wege der Produkte nachvollziehbar, von Schokoriegeln bis zu High-Tech-Geräten, und ermöglicht es dem System, einzelne Objekte oder Informationen eindeutig zu erkennen und zuzuordnen – damit die Lieferkette läuft und jedes Produkt seinen Weg zum Bestimmungsort findet. 

Was ist ein Identifikationssystem? 

Zwischen physischen Gütern und den zugehörigen Informationen besteht eine enge Verbindung: Ein physischer Warenfluss wird von seinem Ursprung bis zum Ziel stets von einem entsprechenden Informationsfluss begleitet. Automatischen Identifikationssystemen kommt daher eine große Bedeutung zu. 

Ein Identifikationssystem setzt sich aus mehreren Elementen zusammen. Die Grundlage bildet das Objekt, das identifiziert werden soll. Weiterhin benötigt man einen Träger für die Warenkennzeichnung (z. B. einen Barcode) sowie die verschlüsselte Information selbst. Nicht zu vergessen eine Leseeinheit sowie ein System, das die Daten der Warenkennzeichnung verarbeitet.  

Unter den verschiedenen Typen von Informationsträgern sind optische Informationsträger am weitesten verbreitet, hierzu zählt z. B. die durch Laserscanner ausgelesene Warenkennzeichnung durch Labels (Barcode). Elektromagnetische Informationsträger, insbesondere RFID-Transponder, gewinnen jedoch zunehmend an Bedeutung. 

Automatische Identifikationssysteme, auch bekannt als Auto-ID-Systeme, können Daten sowohl mechanisch, elektrisch, optisch, magnetisch, induktiv oder elektromagnetisch übertragen. 

Auto-ID Lösungen entdecken 

Einsatzgebiete der Warenkennzeichnung 

Im Alltag ist die Warenkennzeichnung vor allem im Einzelhandel präsent; doch ein Blick hinter die Kulissen zeigt, dass sie in allen Wirtschaftssektoren von großer Bedeutung ist.  

Warenkennzeichnung im Einzelhandel

Brother Etikettendrucker, welcher Etiketten für einen Gürtel ausdruckt.

Im Einzelhandel ist die Warenkennzeichnung unerlässlich für die Bestandsführung und die Preisgestaltung. Barcodes ermöglichen das schnelle Scannen von Produkten an der Kasse und erleichtern die Inventur. Die Warenkennzeichnung durch Labels spielt aber auch eine entscheidende Rolle beim Prozess der automatischen Erkennung und Archivierung von Dokumenten. Wenn Dokumente wie Lieferscheine und Wareneingangsbescheinigungen mit Barcodes versehen sind, können diese durch Scanner schnell erfasst und die Daten direkt in digitale Verwaltungssysteme übertragen werden. Dies reduziert die Notwendigkeit manueller Dateneingabe erheblich. 

Mit der automatischen Erkennung und Archivierung sind viele Vorteile verbunden, die die Produktivität erheblich erhöhen, indem sie zum Beispiel: 

  • unzählige Stunden manueller Verwaltungsarbeit einsparen helfen, 
  • die Fehlerquote erheblich verringern, 
  • die Betriebskosten senken. 

Lösungen für die Warenkennzeichnung im Einzelhandel

Warenkennzeichnung in der Lebensmittelbranche 

Ein Etikett wird vom Trägerpapier gelöst.

Die Warenkennzeichnung durch Labels ist besonders in der Lebensmittelbranche wichtig, wo strenge Kennzeichnungsvorschriften gelten. Beipielsweise müssen nach geltendem EU-Recht 14 Allergene gekennzeichnet werden, wenn sie als Zutaten verwendet wurden oder wenn aus einem dieser Allergene abgeleitete Zutaten verwendet wurden. 

Zunehmend werden auch Traceability-Codes verwendet, die die Rückverfolgbarkeit von Produkten innerhalb der Lieferkette ermöglichen.  

Etiketten im Lebensmittelhandel tragen wesentliche Informationen wie Produktname, Inhaltsstoffe, Nährwertangaben, Mindesthaltbarkeitsdatum, Herkunftsland und andere relevante Daten. Sie helfen auch dabei, verschiedene regulatorische Anforderungen zu erfüllen, indem sie sicherstellen, dass alle notwendigen Informationen auf dem Produkt deutlich und korrekt angezeigt werden. Warenkennzeichnungen bieten Verbrauchern somit transparente Informationen zu Inhaltsstoffen, Allergenen, Nährwerten und Herkunft. Diese Transparenz ist nicht nur eine gesetzliche Anforderung, sondern steigert auch das Vertrauen der Kunden in die Produkte. Laut Studien in den USA hat die Einführung von Warenkennzeichnung durch Labels auf Lebensmitteln nachweislich das Wissen der Verbraucher verbessert und ihr Kaufverhalten beeinflusst. 

Lösungen für die Warenkennzeichnung im Lebensmittelhandel 

Warenkennzeichnung in der Logistik

 Ein Arbeiter beklebt ein Paket mit einem Barcode. Im Hintergrund ist verschwommen der Etikettendrucker zu sehen.

In der Logistik erleichtert die Warenkennzeichnung die Automatisierung von Lagerhaltungs- und Transportprozessen. Sie verbessert die Effizienz beim Warenumschlag, unterstützt bei der Einhaltung von Lieferfristen und reduziert Fehlerquellen durch genaue Track-and-Trace-Systeme. In der Logistik erleichtert die Kennzeichnung die Effizienz der Lieferketten. Informationen wie Bestimmungsorte, Gewicht und Handhabungshinweise werden auf Transportlabels angebracht, die automatisiert ausgelesen werden, um Sendungen zu sortieren und den Versand zu optimieren. 

Lösungen für die Warenkennzeichnung in der Logistik 

Warenkennzeichnung im Gesundheitswesen 

Ein Glasfläschen wird mit einem Etikett beklebt.

Die Kennzeichnung von Arzneimitteln ist kritisch für die Patientensicherheit. Sie ermöglicht nicht nur die Rückverfolgung von Medikamenten bis zu ihrem Ursprung, sondern auch die Sicherstellung, dass die richtigen Patienten die korrekten Medikamente in den genauen Dosierungen erhalten. Durch den Einsatz von Barcodes und RFID-Tags auf Patientenarmbändern, Medikamentenverpackungen und medizinischen Geräten wird sichergestellt, dass Patienten korrekt identifiziert und behandelt werden und dass Medikamente und medizinische Geräte richtig verwaltet und überwacht werden. 

Fälschungssichere Labels und Serialisierung sind hier gängige Praktiken. Gleichzeitig trägt die Kennzeichnung von medizinischen Geräten und Labormaterialien zur Fehlerminimierung bei Behandlungen bei und unterstützt die Verwaltung von Krankenhausinventar und Medikamentenvorräten. 

Kennzeichnungslösungen für das Gesundheitswesen 

Warenkennzeichnung in der Industrie 

Die Warenkennzeichnung ist essenziell für Industrien, da sie die Voraussetzung ist, um Produkte effizient zu identifizieren, zu tracken und zu managen. 

In der Automobilbranche ermöglicht die Warenkennzeichnung die Verfolgung von Komponenten über komplexe Lieferketten. Das unterstützt nicht nur bei der Qualitätskontrolle, sondern ermöglicht auch eine effiziente Rückrufabwicklung, da anhand der Kennzeichnungen schnell ermittelt werden kann, welche Fahrzeuge betroffen sind. Auch in der Elektronikbranche werden mithilfe von Labels Komponenten und Endprodukte identifiziert und verfolgt. Dies ist vor allem dann von Bedeutung, wenn die Geräte strengen Regulierungen hinsichtlich Recycling und Entsorgung unterliegen.  

In der chemischen Industrie informieren Gefahrstofflabels über die richtige Handhabung und Lagerung von Chemikalien und tragen Risiko- und Sicherheitshinweise, um die Sicherheit am Arbeitsplatz zu gewährleisten. Neben Text und maschinenlesbaren Codes enthalten Warenkennzeichnungen Gefahrensymbole, Recyclingcodes und Symbole für besondere Lagerbedingungen. Rechtliche Grundlage bildet zum Beispiel das Übereinkommen über die internationale Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße (ADR) oder der Internationale Code für die Beförderung gefährlicher Güter mit Seeschiffen (IMDG-Code). 

Industrielle Etikettendrucker entdecken 

Die Rolle von Labels in der Warenkennzeichnung 

Die Methoden der Warenkennzeichnung sind so vielfältig wie die zu kennzeichnenden Produkte und reichen vom klassischen Barcode über dauerhafte Lasergravuren bis zum hochtechnologischen RFID-Tag. Labels mit Barcodes oder QR-Codes sind in der modernen industriellen Warenkennzeichnung unverzichtbar, da sie eine flexible, anpassbare und effiziente Methode zur Produkt- und Informationskennzeichnung darstellen. Sie ermöglichen es, eine Vielzahl von Informationen auf einer kleinen Fläche zu komprimieren und sicherzustellen, dass diese Informationen über den gesamten Lebenszyklus eines Produkts hinweg zugänglich bleiben. Die Warenkennzeichnung durch Labels trägt damit wesentlich zur Effizienz und Zuverlässigkeit logistischer Abläufe bei. 

Moderne Etikettierungstechnologien bieten Lösungen für unterschiedlichste Anforderungen, von wasserfesten und abriebfesten Labels bis hin zu spezialisierten Sicherheitslabels, die vor Manipulation schützen. Hier die Vorteile der Warenkennzeichnung durch Labels auf einen Blick: 

1. Vielseitig und flexibel 

 Warenkennzeichnung durch Labels eignet sich für Produkte, bei denen eine direkte Bedruckung nicht möglich oder nicht praktikabel ist. Die Verwendung von mehrfarbigen Labels bietet weitreichende Gestaltungsmöglichkeiten. Moderne Etikettiersysteme können Labels an variablen Positionen aufbringen, sogar mehrseitig und übereck. Sie verarbeiten dabei alle Formen und Größen von Labels, einschließlich spezieller Labels wie RFID- oder Labels mit Sicherheitssiegeln für den Pharmabereich. 

2. Produktidentifikation und –verfolgung 

 Labels mit Barcodes, QR-Codes oder RFID-Tags ermöglichen eine schnelle und genaue Erfassung von Produktinformationen. Sie erleichtern dadurch die Verfolgung von Produkten durch die gesamte Lieferkette, von der Produktion bis zum Endverbraucher. 

3. Marketing und Branding 

 Labels spielen eine entscheidende Rolle bei der Markenwahrnehmung. Sie sind oft das Erste, was ein Kunde sieht. Labels bieten Raum für Logos, Markennamen und grafische Elemente, die zur Markenbildung beitragen. 

4. Kundeninformationen 

 Über die rechtlichen Anforderungen hinaus nutzen Unternehmen Labels, um zusätzliche Informationen als Mehrwert zu bieten. Hierzu zählen beispielsweise Nachhaltigkeitsinformationen oder Informationen zu Qualitätsprüfungen. Dies ist besonders in Branchen wichtig, in denen Authentizität und Qualität ein Faktor für die Kaufentscheidung sind (z. B. Bioprodukte oder Luxusgüter). 

5. Vernetzung 

 Automatisierte Kennzeichnungssysteme integrieren sich oft nahtlos in Transportmanagementsysteme. Durch die Automatisierung der Etikettierung und des Versands können schneller Versandlabels generiert und die entsprechenden Versanddokumente vorbereitet werden. Dies führt zu einer schnelleren Bearbeitungszeit der Aufträge und einer effizienteren Routenplanung und somit zu einer Beschleunigung des Warenflusses. 

Fazit zur Warenkennzeichnung 

 Die Warenkennzeichnung erweist sich als unverzichtbares Instrument zur Steuerung komplexer Logistikprozesse und zur Gewährleistung einer effizienten Lieferkette in Handel, Industrie und Gesundheitswesen. In jedem dieser Bereiche trägt eine präzise und informationsreiche Warenkennzeichnung maßgeblich zur Optimierung der Prozesse bei. Sie ermöglicht nicht nur die schnelle Identifikation und das Tracking von Produkten, sondern unterstützt auch die automatische Erkennung und Archivierung von Dokumenten, was die Produktivität erheblich steigert, Fehler minimiert und Betriebskosten senkt. 

 

Quellen/Weiterführende Literatur 

Marc Rothländer (2023) Logistik im Lebensmittelhandel: Prozesse, Strukturen und Informationssysteme. Wiesbaden: Springer Gabler. 
Karl-Heinz Wehking (2020) Technisches Handbuch Logistik 1: Fördertechnik, Materialfluss, Intralogistik. Berlin: Springer Vieweg. 
B. Bender, D. Göhlich (Hrsg.) (2020) Dubbel Taschenbuch für den Maschinenbau 3: Maschinen und Systeme. Berlin: Springer. 

 

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